Freitag, 16. Dezember 2011

Oh du mein Berlin! Pt. III

Meine Lieben, hier der dritte und letzte kulinarische Reisebericht meines Berlin-Aufenthaltes. Den letzten Tag hab ich kulinarisch in Berlin Mitte und Prenzlauer Berg verbracht. Der zweite Besuch des Stadtteiles Prenzlauer Berg diente vor allem der intensiven Begutachtung des "Veganz" Supermarktes, der erste vegane Supermarkt den ich jemals die Ehre hatte betreten zu dürfen. Wir haben uns dort die notwendigen Zutaten erstanden, die ich für das Abendessen brauchte, das ich für meine Gastgeberin als kleines Dankeschön gezaubert habe (Rezept gibts ganz unten).
Aber nun zum Veganz-Supermarkt: Es ist einfach ein tolles Gefühl in einen Laden zu gehen und zu wissen, dass hier alles ohne tierische Produkte ist. Was die Auswahl betrifft, konzentrieren sich hier auf einigen Quadratmetern jene Produkte, die man schon aus Bioläden kennt, aber hald eben alles in einem Geschäft und ohne nachlesen zu müssen was drin ist. Vor allem aber die Süßwarenabteilung und die Tiefkühlabteilung konnten mit Produkten aufwarten, die ich noch nie gesehen hab. Es gibt auch eine kleine Backwarenabteilung mit Snacks. Ein Besuch ist jedenfalls sehr empfehlenswert.
Was ich hier noch erwähnen möchte ist die Dichte an Bio-Supermärkten, die es in Berlin gibt. Wir haben auch einen Abstecher bei dem 2-Stöckigen LPG-Biomarkt an der Kollwitzstraße gemacht. Eine so große Biogemüse-Abteilung habe ich  - außer bei Märkten - noch nirgends gesehen. Es gibt alles was das Bio-Herz begehrt. Wer sich für Nahrungsmittel interessiert, sollte hier wirklich vorbei schauen.

Nun aber zum tatsächlich kulinarischen Teil meines letzten Tages in Berlin:


Ich muss sagen, auf den Besuch des Restaurant Kopps, geführt von dem veganen Star-Koch Björn Moschinski, hab ich mich mitunter am meisten gefreut. Schon lange im Voraus hab ich einen Tisch zum brunchen bestellt. Das Lokal an sich ist wunderhübsch eingerichtet, alles in hellblau, schwarz und Erdtönen gehalten. Die Deko-Elemente aus alten Türen, Fenstern oder Fensterläden, die an der Decke angebracht wurden, sind eine schöne Idee. Der Brunch an sich, die Gerichte die angeboten wurden, haben mir gut geschmeckt. Ich hätte mir nur etwas mehr Auswahl in der Gemüseabteilung gewünscht. Es gab Tofuscramble, Baked Beans, und Bratkartoffeln. Auch mit dabei waren verschiedene Aufstriche, zB ein sehr leckerer Erbsenaufstrich, und ein paar Salate wie ein ausgezeichneter Lauch-Apfelsalat, "Eiersalat" (der täuschend ähnlich wie Ei geschmeckt hat) oder Gurkensalat. In der süßen Abteilung gab es Milchreis, Pancakes, Apfelmus, Joghurt und Müsli. Was mir gefehlt hat waren zb. Antipasti oder frisch aufgeschnittener Tofu oder Gemüse. Sachen - abgesehen von Aufstrichen - mit denen man ein Brot belegen kann. Achja, natürlich gab es Brot, Margarine und Marmelade.
Insgesamt war das Angebot für 10 Euro aber OK. Meine Erwartungen waren einfach sehr hoch, da war auch ein gewisses Enttäuschungsrisiko vorhanden.
Bei meinem nächsten Besuch werde ich das Kopps für ein Abendessen aufsuchen, die Karte hat verdammt gut geklungen. :-)




Mein Fazit: 
Vegane Auswahl: Alles 100% vegan.
Essen: Das Angebotene war sehr lecker. Die Pancakes waren leider schon etwas kalt. Gefehlt haben mir Sachen wie Antipasti oder frisches Gemüse.
Preis-Leistungsverhältnis: Ok. Der Brunch hat 10 Euro gekostet.
Service: Aufmerksam, freundlich, rasch.
Atmosphäre: Sehr angenehm. Das Lokal ist hell und total freundlich. Viele große Fenster. Ich hab mich sehr wohl gefühlt.




Snack: Maja's Deli, Prenzlauer Berg

Nach dem Brunch haben wir uns nochmal in die Prenzelberg`sche Gegend aufgemacht. Auf dem Weg zum veganen Supermarkt haben wir eine Stop bei Maja's Deli gemacht um uns aufzuwärmen und nochmal für Sackerl-schleppen zu stärken. Maja's Deli ist ein kleines Cafe/Imbiss mit hohen Tischen und Barhockern. Es ist total süß eingerichtet und war auch weihnachtlich sehr hübsch dekoriert. Auf der Speisekarte stehen immer abwechselnde Gerichte wie Lasagne oder verschieden Currys. Besonder erwähnenswert ist aber die Auswahl an Kuchen und Süßgebäck. Alle schön unter Tortenglocken präsentiert, total ansprechend.
Ich hab mir einen Russischen Zupfkuchen bestellt und er war sehr lecker.

Mein Fazit: 
Vegane Auswahl: Alles 100% vegan.
Essen: Der Russische Zupfkuchen hat super geschmeckt.
Preis-Leistungsverhältnis: Puh, kann mich nicht mehr erinnern, was der gekostet hat, aber teuer war er nicht.
Service: Selbstbedienung. Eine nette Dame an der Theke.
Atmosphäre: Nett, ein guter Platz um sich aufzuwärmen und zu plaudern.




Abendessen: A Cherry on Top, aka selbst gekocht in Kreuzberg

Als kleines Dankeschön hab ich for the Lady of the House und ihre Schwester ein vorweihnachtliches Abendessen gezaubert: Champignon-Rotwein Geschnetzeltes mit Semmelknödel und Rosenkohl mit Mandelsplitter. Ich habe nach Verzehr beschlossen - es war nämlich ausgesprochen gut-, dass es das heuer auch für meine Familie zu Weihnachten geben wird. Ich werde heuer für meine ganze Familie zu Weihnachten vegan kochen und freu mich schon sehr darauf. Besonders freu ich mich, dass ich dieses Fest ohne ein Tier auf dem Tisch genießen werden kann.




Aber nun zum Rezept und was man für ca. 4 Personen braucht...

400 Gramm fake Hammelvleisch oder Soja- bzw. Seitangeschnetzeltes
2 -3 Zwiebeln, fein gehackt
2 Knoblauchzehenm, zerdrückt
400 Gramm braune Champignons, geputzt und in Scheiben geschnitten
150 ml Rotwein
150 ml Suppe (oder Wasser mit Suppengewürz)
1 El getrockneter Thymian
1 Lorbeerblatt
Salz, Pfeffer
Olivenöl
2 El Preiselbeermarmelde
4-5 EL Sojarahm
3 EL Petersilie, gehackt
1-2 EL Mehl oder Stärke zum binden der Sauce bei Bedarf

Das Hammelvleisch in einer Pfanne mit Olivenöl bei voller Hitze ein paar Minuten scharf anbraten und dann in einem Teller beiseite stellen. In der selben Pfanne die Zwiebeln in Öl anschwitzen bis sie braun sind. Die Champignons und dazu geben und mitrösten. Nach ca. 5 Minuten den Knoblauch dazu geben und weitere 3 Minuten anrösten. Dann mit dem Rotwein und der Hälfte der Suppe aufgießen. Das Ganze Salzen, Pfeffern, den Thymian und Lorbeer dazu geben und ein paar Minuten einreduzieren lassen. Dann das Vleisch wieder in die Pfanne geben und noch ca. 8 Minuten köcheln lassen (wenn zu wenig Flüssigkeit vorhanden ist, kann man nochmal mit Suppe oder nach Geschmack mit Rotwein aufgießen). Nun den Sojarahm, die Preiselbeeren und die Petersilie dazu geben, nochmal mit Salz und Pfeffer nachwürzen und umrühren. Wenn die Sauce noch zu flüssig ist, kann man mit etwas Mehl oder Stärke eindicken.

Für die Kohlsprossen...

200-300 Gramm Kohlsprossen
3 EL Mandelsplitter

Die Kohlsprossen putzen und 10 Minuten im kochenden Wasser garen. Abseihen, halbieren und in einer Pfanne mit den Mandelsplitter und Margarine ein paar Minuten rösten.

Das Rezept für die Semmelknödel gibts bei diesem Eintrag.

"For the Cherry on Top" mit einem Klecks Preiselbeermarmelade servieren.

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