Montag, 12. Dezember 2011

Oh du mein Berlin! Pt.I

Ich freu mich total meinen ersten Reisebericht in diesen Blog zu tippen: Berlin hat mein Herz - oder besser gesagt meinen Magen - im Sturm erobert! Ich hab viele tolle Sachen erlebt und quasi rund um die Uhr fantastisch gegessen. Huch, wenn ich die letzten Tage so Revue passieren lasse, hab ich wohl wirklich die ganze Zeit nur mit Essen verbracht. Aber ich habe es ja zu wissenschaftlichen Zwecken getan, nämlich um für dich, lieben Leser, das vegane Berlin zu erforschen. :-)

Pro Tag, den ich in Berlin verbracht hab, werd ich euch einen kulinarischen Bericht liefern. Meine Highlights werd ich dann zum Schluss nochmal zusammenfassen und offenbaren, wo mir die beste Vor-, Haupt-, oder Nachspeise kredenzt wurde, oder wo es das beste Frühstück gab.

Also gut, los gehts mit Tag 1: Kreuzberg und Prenzlauer Berg!

Frühstück: Cafe V, Kreuzberg

Mittwoch Abends bin ich in Berlin, Kreuzberg - übrigens zu Besuch bei einer lieben Freundin - angekommen. Für den ersten Morgen haben wir uns vorgenommen das Cafe V im Heimatbezirk Kreuzberg zum Frühstück aufzusuchen. Nach einem 5 minütigen Fußmarsch durch die Berliner Dezember- Kälte sind wir in der warmen Atmosphäre des Cafe V angekommen. Das Cafe V ist ein vegetarisches Cafe mit veganen Optionen, so auch beim Frühstück. Es gibt zwar nur eine vegane Frühstücksauswahl, aber die hat es in sich: Für 6.60 Euro wurde ich umsorgt mit 4 verschiedenen Aufstrichen (Mediterran, Rettich, Humus, und ein hammergeiler Aufstrich, der zart nach Paprika und anderen für mich nicht abschließend definierbaren Gewürzen geschmeckt hat). Zudem fand sich auf meinem Teller Margarine, Erdbeermarmelade, Oliven, getrocknete Tomate, Salat, frisches Obst (Ananas, Apfel, Kiwi, Melone etc) und frische Semmeln sowie Vollkornweckerl. Ich liebe es ja, wenn mir viele kleine Speisen in kleinen Schüsselchen serviert werden, von daher hat dieses Frühstück nicht nur geschmacklich gepunktet, sondern auch optisch. Dazu hab ich mir einen frisch gepressten O-Saft und einen Tee bestellt.

Mein Fazit: 
Vegane Auswahl: Beschränkt. Aber lieber ein gutes Gericht, als 10 mittelmäßige!
Essen: Das Frühstück war sehr lecker, gibts nix zu meckern.
Preis-Leistungsverhältnis: Mit 6.60 für das Angebot einfach super.
Service: Aufmerksam, rasch.
Atmosphäre: Angenehm für einen ruhigen gemütlichen Start in den Tag. Könnte mir auch vorstellen dort meinen Morgen mit einem Soja-Latte und einer Zeitung zu verbringen.




Nach dem Frühstück haben wir uns zum shoppen in Richtung Prenzlauer Berg aufgemacht. Nach ein paar Stufen harter Shoppingtätigkeit hat uns schon wieder der Magen geknurrt. Eigentlich wollten wir es bis zum Majas Deli schaffen (Bericht bei Tag 3), aber das haben wir ob der knurrenden Mägen nich mehr geschafft, da kam uns das Cafe Morgenrot, von dem ich aufgrund meiner Recherche von der vegan-Freundlichkeit wusste, genau richtig.
Promt sind wir eingekehrt und haben uns am Tresen (Selbstbedienung) eine "Weißweinschorle", zur Aufwärmung von Innen, bestellt. Dazu hab ich den letzten veganen Quiche (Zwiebel-Lauch) ergattert, den ich dankend mit einer Tomatensuppe verspeist hab. Es war lecker. Punkt. Keine Geschmacksexplosion, aber ein solider Snack.

Mein Fazit: 
Vegane Auswahl: Es gibt immer nur ein paar Gerichte täglich, zum Teil vegan. Am Wochenende soll es hier einen tollen Brunch geben (vegan/vegetarisch).
Essen: Solide.
Preis-Leistungsverhältnis: 4.50 für Quiche mit Suppe. Total Ok.
Service: Selbstbedienung. Dame an der Theke war freundlich.
Atmosphäre: Das Morgenrot ist ein in der linken Szene angesiedelter Kollektivbetrieb. Ich hab mich in dem Lokal sehr wohlgefühlt, ein offene, respektvolle Atmosphäre.




Wenn ich zwei Sachen von meinem Besuch des Restaurants "Lucky Leek gelernt hab, dann ist erstens, es ist manchmal besser unpünktlich zu sein, und zweitens, Tomate mit Vanille gewürzt schmeckt hammergeil!
Wir haben uns einen Tisch um 17 Uhr reserviert, weil danach schon alles ausgebucht war. Das Restaurant - übrigens 100% vegan - sollte laut Homepage um 17.00 Uhr öffnen, was uns nach eigener Wahrnehmung vor Ort nicht so vorkam: Als wir somit um Punkt 17.00 Uhr (man hat ja doch schon länger nix mehr gegessen :-D) das Lokal betreten wollten, war das Servicepersonal noch heftigst dabei, die letzte Getränkelieferung im Lokal zu verstauen. Man hat sich kurz entschuldigt und uns gebeten schon mal Platz zu nehmen. Ich muss leider sagen, dass es im Lokal a****kalt war und die Beleuchtung war auch noch nicht wirklich in Betrieb. So sind wir dann gesessen und haben mal ca. 15 Minuten auf die Karte gewartet. In der Zwischenzeit hab ich mir erlaubt die Türe zu schließen (war immer noch offen wegen der Getränkekisten, die ins Lokal gebracht werden mussten), weil wir schon bibbernd auf unseren Stühlen gesessen sind.
Nach diesem negativen Erlebnis kam die Belegschaft aber doch noch in die Gänge. Kerzchen wurden angezündet, Musik aufgedreht und ich wurde mit einem hervorragenden Riesling versorgt. Das Essen: Ob der fantastischen Karte konnte ich mich kaum für ein Gericht entscheiden. Meine Wahl für die Vorspeise ist gefallen auf ein "Winterratatouille-Tatar im Chili-Knusperblatt mit gebackenem Rucola und Vanille-Tomatenreme". Wer hätte gedacht, dass eine Schmortomate mit Vanille so gut schmeckt? Super, auch Optisch. Hier hat sich - im Vergleich zur vorigen Service-Erfahrung - der gehobene Ruf des Restaurants bewahrheitet.



So und jetzt die Hauptspeise. Mit diesem Gericht hab ich dem Lucky Leek den Service-Fauxpas zu Beginn beinahe verziehen. Die "Wirsing-Pilzroulade mit Maronenfüllung im Brickteig gebraten auf Kohlrabi-Kartoffelstampf und Cranberryjus" hat mich wahrhaft vom Hocker gehauen. Das Beste was ich seit Längerem gegessen habe. Bereits beim ersten Blick auf den Teller und dem Duft in der Nase war ich so aus dem Häuschen, dass ich glatt vergessen hab zu fotografieren. Man möge mir den angeknabberten Teller verzeihen.



Zur Nachspeise hab ich mir eine "Spekulatius-Creme Brulleè mit Birnencrumble und Marzipansößchen" bestellt. Ich bin nicht unbedingt ein großer Fan von Creme Brulleè, aber ich wollte wissen, wie das in dem Restaurant vegan umgesetzt wird. Am besten hat mir an dem Gericht aber der Birnencrumble geschmeckt, mmhhh.



Mein Fazit: 
Vegane Auswahl: Umfassend, alles vegan. Und ein Gericht klingt besser als das andere, sehr kreativ.
Essen: Top. Beste Hauptspeise des gesamten Urlaubs.
Preis-Leistungsverhältnis: Angebracht. Suppen, 4.90 Euro. Vorspeisen bei 7.90. Hauptspeisen zwischen 11 und 13 Euro. Nachspeisen bei 4.50 Euro.
Service: Ausbaufähig. Liebes Lucky Leek Team, wenn ab 17.00 Uhr geöffnet ist, sollte der Gast nicht 15 Minuten in der Kälte und im Dunkeln auf die Karte warten müssen. Glück gehabt, dass das Essen wundervoll war.
Atmosphäre: Ok.

Ich bin ein postiver Mensch und gehe daher davon aus, dass unser Unglück zu Beginn ein einmaliger Ausrutscher war. Ich würde jedem, der in Berlin ist, das Lucky Leek wegen des hervorragenden Essens ans Herz legen und bestellt euch den Tisch vielleicht erst um 18.00 Uhr. Sicher ist sicher. :-)

2 Kommentare:

  1. Da läuft einem ja beim Lesen schon das Wasser im Mund zusammen

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  2. Es war einfach super lecker. Und das ist erst der Bericht des ersten von drei Tagen, die kulinarisch ähnlich abgelaufen sind. :-)

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