Dienstag, 7. August 2012

Orangierter Blaukrautstrudel, zimtige Süßkartoffeln aus dem Ofen und Tahin-Creme

Obwohl ich Herbstkind mir es schon wünschen würde, lässt die - für mich - schönste Jahrezeit noch auf sich warten. Das heißt aber nicht, dass ich mich kulinarisch nicht schon in den Altweibersommer bewegen kann. Ich liebe es, wenn die Tage wieder etwas kürzer werden, die Temperaturen nicht mehr über 25 Grad klettern und man am Abend schon ein Jackerl braucht. Dann verschanz ich mich - nach einem Spaziergang im fallenden Laub - in der Küche und mach mir was aus all den tollen Zutaten, die der Herbst mir schenkt.
Jetzt müssen die kühlen Spaziergänge allerdings noch den sommerlichen Badesitzungen weichen, dafür ist aber das erste Rotkraut schon da! Daraus hab ich für meinen Schatz als wochenendliche Bekochung einen Rotkrautrudel mit doch recht sommerlichem Touch gemacht: Ich habe Aromen wie Orange und Kreuzkümmel verwendet, kombiniert mit Sesam und Zimt. Es ist wirklich gut geworden.


Für den Blaukrautstrudel....

1 kleiner Blaukrautkopf (oder 1/2 große)
2 rote Zwiebeln, gehackt
4 EL Olivenöl
250 ml Rotwein
1/2 TL Kreuzkümmel
1/2 TL gemahlener Koriander
2 Lorbeerblätter
3 EL Preiselbeermarmelade (ich verwende selbstgemachte, und die ist recht säuerlich. Bei einer süßen gekauften, würd ich um einen EL reduzieren)
1 Hand voll Walnüsse, grob gehackt
3 EL Petersilie
Schale etwa 1/2 unbehandelten Orange, gerieben (mehr oder weniger nach Geschmack)
1/2 Packung "Frischkäse" (zB Vega Vita Aufstrich Natur, gibts beim Merkur)
4 Strudelblätter (zB Vollkornstrudelteilg von Tante Fanny)
1 EL Margarine (zB Alsan)
Salz, Pfeffer

Den Krautkopf mit einem scharfen Messer in feine Streifen schneiden, für etwa 15-20 Minuten in ein großes Sieb legen und etwas einsalzen. So verliert das Kraut etwas Wasser und es wird weicher.
In der Zwischenzeit die roten Zwiebel in dem Olivenöl goldbraun anschwitzen, das Kraut dazu geben und auf mittlerer Flamme mitdünsten, bis das Kraut in sich zusammengefallen ist. Normal dauert das etwa 10 bis 15 Minuten. Nun mit dem Rotwein aufgießen, Kreuzkümmel, Koriander, Lorbeer und Preiselbeermarmelade dazu geben und bei geschlossenem Deckel für etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis das Kraut schön weich ist. Anschließend gibt man den Deckel runter und lässt das Kraut weiter köcheln bis fast die ganze Flüssigkeit verdampft ist. Wichtig ist, dass man dabei immer mal wider umrührt, denn bei wenig Flüssigkeit brennt die Geschichte bekannterweise gern mal an.
Wenn kaum noch Flüssigkeit übrig ist, gibt man die Walnüsse, Petersilie, Salz, Pfeffer, Orangenschale und den "Frischkäse" dazu. Alles gut umrühren, bis der "Frischkäse" - der als Bindung dient - schön verteilt ist. Eventuell nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Backrohr auf 190 Grad Umluft vorheizen. Die Margarine in einem kleinen Topf schmelzen. Auf einem Backblech ein sauberes Geschirrtuch auslegen. Das erste Strudelblatt drauf legen, mit Margarine bestreichen und das zweite Blatt über das erste legen. Nun wieder mit Margarine bestreichen und das dritte Strudelblatt, 90° verschoben auf das zweite legen. So lässt sich der Strudel an den Enden später gut einpacken. Wieder mit Margarine bestreichen und das vierte Blatt exakt auf das dritte legen.
Nun die Füllung auf etwa 1/3 der Blattfläche verteilen. Das dritte und vierte Blatt an den Enden einschlagen und den Strudel mit dem Geschirrtuch kompakt zu einer Rolle rollen. Das alles kling aber echt komplizierter als es ist. Es ist hald eine Methode, wo garantiert nix ausläuft.
Den Strudel noch mit der restlichen Margarine bestreichen und ab damit in den Ofen für etwa 25 Minuten, bzw. bis er oben schön angebräunt ist.

Für die zimtigen Süßkartoffeln....

2 Süßkartoffeln, geschält und in Scheiben geschnitten
4 EL Olivenöl
1/2 TL Zimt, gemahlen
1 TL Salz
1 TL Zucker

Das Backrohr auf 250 Grad Umluft vorheizen. Alle restlichen Zutaten in einer Schüssel verquirlen, die Süßkartoffelscheiben in die Schüssel dazu geben und mit den Händen so lange vermischen, bis jede Scheiben schön mit Marinade bedeckt ist. Die Süßkartoffeln nun Scheibe für Scheibe auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für 25-30 Minuten im Backrohr backen. Bei der halben Zeit umdrehen.

Wenn du- so wie ich - nur ein Backrohr zur Verfügung habt, könntest du dich fragen, wie du gleichzeitig den Strudel mit 190° und die Kartoffeln mit 150° backen sollst. Ich hab es so gemacht und es hat funktioniert: Zuerst hab ich für 15 Minuten die Süßkartoffeln auf der einen Seite mit 250° gebacken. Dann hab ich auf 190° runter gedreht und den Strudel reingegeben. Ich hab die Süßkartoffeln dann mit einer Gabel alle umgedreht und mit dem Strudel gemeinsam bei 190° fertig gebacken.

Für die Tahin-Creme...

1 Sojajoghurt (150g)
2 EL Tahin
Saft 1/2 Limette
1/2 TL Kreuzkümmel
1/2 TL Ahornsirup
Salz, Cayennepfeffer

Alle Zutaten mit einem Schneebesen verquirlen. Fertig.

"For the Cherry on Top" mit einem guten Glas Rotwein servieren.

1 Kommentar:

  1. Ich habe das gestern nachgekocht, bzw. nachgebacken. Das ist sehr, sehr lecker. Herzlichen Dank für das Rezept!

    AntwortenLöschen